Kindergerechtes Wegekonzept

Warum Ecken und Kanten, wenn es auch organisch geht? Beim Albert-Schweizer-Kinderdorf in Waldenburg entschied man sich für ARENA Pflastersteine. Entstanden ist eine Freifläche mit Atmosphäre und hoher Funktionaliät.

Ein Pflaster hat nicht nur funktionalen Erfordernissen zu genügen. Es soll durch seine Ausdruckskraft eine gewünschte Atmosphäre schaffen. Dazu muss es mit der Umgebung korrespondieren, vor allem aber auf die Eigenart der Nutzer eingehen. Dem Pflastersystem ARENA gelingt dies in besonderem Maße, wie am Beispiel des Albert-Schweizer-Kinderdorfes in Waldenburg deutlich wird.

Diese soziale Einrichtung wurde 1957 gegründet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern, die aus unterschiedlichsten Motiven nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können, unabhängig von der Konfession ein Leben in neuen Familien zu ermöglichen. Ehepaare mit eigenem Nachwuchs geben bis zu sieben weiteren Kindern ein liebvolles und stabiles Zuhause. Dabei werden sie von Haushaltshilfen und pädagogischen Fachkräften unterstützt.

Nach einer Generalsanierung der Gebäude einschließlich des Verwaltungstraktes waren auch von der Zufahrtsstraße beidseitig abzweigende Parkbuchten, Wege und Plätze der Anlage neu zu gestalten. Der damit beauftragte Landschaftsarchitekt Niels C. Thomas aus Schwäbisch Hall schlug als Belag das Pflastersystem ARENA vor. Es erinnert an gespaltene Wacken, die zur Bodenbefestigung eine lange Tradition haben.

„Das Gelände wurde von geradlinigen und rechtwinkeligen Strukturen dominiert", begründet der Landschaftsarchitekt seine Wahl. „Aber dem Wesen und Spielverhalten von Kindern entsprechen eher Flächen mit fließenden Verläufen. Hierfür sind die unregelmäßigen, fast organisch wirkenden Steine ideal. Zudem lassen sie sich auch gefälliger ins Begleitgrün einbinden." Das überzeugte den Bauherren: „Durch seine individuelle, natürliche Anmutung war das Pflaster wie für unser Vorhaben geschaffen und lag dennoch wirtschaftlich im Rahmen", bestätigt Wolfgang Bartole, Mitglied im Vereinsvorstand und Leiter der Geschäftsstelle.

Variantenreich einsetzbar

Die Ausführung erfolgte im Wilden Verband, der in seiner Dynamik einzigartig ist. Als unauffällige Einfassung dienen Stahlschienen; sie verhindern, dass angrenzender Rasen austrocknet, was bei Streifenfundamenten aus Beton häufiger vorkommt. Übrigens ist auch die Verlegung in Reihen und in beliebigen Bögen bis hin zu geschlossenen Kreisen realisierbar. Dank der unterschiedlichen Formate können die Steine ohne Zuschnitt verarbeitet werden, einer passt immer ins Gefüge.

Das ungewöhnliche Produkt ist bundesweit erhältlich, doch optisch an regional typischen Natursteinvorkommen orientiert. So steht jeweils ein Farbspektrum zur Verfügung, das landschaftskonform verwendet werden kann. Im Kinderdorf Waldenburg sind es juragelbe und rötlich schattierte Pflastersteine. Die Steine nehmen Bezug auf Hausfassaden, definieren Geh- und Fahrflächen oder ergänzen sich zu pfiffigen Details. Etwa zwei Schlangen, die allein durch den dunkleren Ton der Steine in Erscheinung treten. Akzente setzen Einsprengsel aus bunter Keramik.

Überhaupt kann das ARENA Pflastersystem mit anderen Belagsarten und Materialien schön kombiniert werden. Einen spannendem Kontrast dazu bilden in Hauseingangsbereichen und auf Terrassen große Platten, die einen aus Beton, allerdings von sandsteinähnlichem Aussehen, andere aus Muschelkalk.

Ökologisch wirksam

Neben den ästhetischen und praktischen Vorteilen ist ein Umweltaspekt bedeutsam: Der Boden wird nicht versiegelt, denn aufgrund des hohen Fugenanteils können Niederschläge rasch abgeleitet werden. Die Versickerungsleistung liegt weit über dem für anschlusslose Flächen geforderten Wert von 270 l / (s x ha) und bleibt nachweislich dauerhaft erhalten. Bei der gebotenen Rücksicht auf die Umwelt muss aber niemand den Nutzungskomfort missen. Denn obgleich das Pflaster glatte Oberseiten hat, ist es rutschfest und trittsicher. Die Kleinen können nach Herzenslust herumtoben, sich mit Hüpfbällen vergnügen oder unbesorgt Rad fahren.

So wird die Erneuerung des Wegenetzes im Kinderdorf nicht nur den Notwendigkeiten gerecht. Sie steht vielmehr laut Wolfgang Bartole im Einklang mit dem Bestreben, dass „alle Mitglieder unserer Lebens- und Wohngemeinschaften sich rundum wohlfühlen" sollen.



Objekt

Wege und Plätze, Albert-Schweizer-Kinderdorf e. V.,
74638 Waldenburg

Planung

Niels C. Thomas, Landschaftsarchitekt (BDLA),
74523 Schwäbisch Hall

Eingebautes Produkt

ca. 1300 m² Pflastersteinsystem ARENA

Ausführung

N. C. Thomas, Garten- und Landschaftsbau GmbH,
74523 Schwäbisch Hall

Fertigstellung

2006